Offenes Treffen

ANTIFA? HER ZU UNS!

Du hast Lust antifaschistisch aktiv zu werden?
Du möchtest etwas gegen rassistische und sexistische Diskriminierung, Nazis, Rechtsruck und faschistische Tendenzen wie die AfD und ihre starke Präzens in Pforzheim unternehmen?

Dann bist du bei uns genau richtig, denn nur zusammen können wir uns Nazis und Rassist:innen erfolgreich entgegenstellen!
Das offene antifaschistische Treffen Pforzheim bietet Dir eine Plattform für Austausch und Vernetzung, um organisiert und entschlossen gegen Rechtsruck und Nazistrukturen vorzugehen.

Ob bereits erfahren oder nicht – bei uns kannst du in verschiedenster Weise aktiv werden! Von theoretischer Bildung, zu Infoständen, Kundgebungen und Demonstrationen, bis zum aktiven Entgegentreten der organisierten Rechten – deiner Kreativität ist hierbei keine Grenze gesetzt!

Unser gemeinsames Ziel sollte immer der Aufbau einer solidarischen Gesellschaft sein, in der Hass und Unterdrückung keinen Platz mehr haben! Das können wir nur schaffen, wenn wir uns organisieren und ein Gleichgewicht aus Theorie und Praxis finden – alle gemeinsam an einem Strang ziehen!

Du hast Lust dich zu engagieren? Komm vorbei und lern uns kennen!

Wann? Jeden zweiten Freitag im Monat um 19 Uhr
Wo? Im Linken Zentrum Pforzheim (Kronprinzenstraße 46, 75177 Pforzheim)

Bring deine Freund:innen mit.

Alle Zusammen gegen den Faschismus!


Unser Selbstverständnis als
Offenes Antifaschistisches Treffen Pforzheim

Antifaschismus

In Angesicht zunehmender sozialer Ungleichheit, immer prekärer werdender Arbeitsverhältnisse und immer dreister werdender Ausbeutung der werktätigen Mehrheit durch die wenigen Besitzenden, treffen reaktionäre und faschistische Ideen auf einen perfekten Nährboden, auch und vor allem in der sog. „gesellschaftlichen Mitte“.
Rassistische, antisemitische und sexistische Positionen stoßen auf immer mehr Akzeptanz in den öffentlichen Diskursen. Auch in unserer Stadt Pforzheim bestehen rechte Strukturen und versuchen sich im städtischen Alltag zu etablieren. Umso notwendiger ist es, sich gegen jene Strukturen zu organisieren und diesen klassenbewusst entgegen zuarbeiten. Faschismus muss bekämpft werden.
Das OAT Pforzheim möchte dies vor allem durch die Schaffung antifaschistischer Gegenstrukturen erreichen, innerhalb welcher Aktivismus auf der Straße, Aufklärungs-, wie Agitationsarbeit und politische Bildungsangebote ermöglicht werden.


Feminismus

Wir leben noch immer in einer Gesellschaft, die dem Mann eine grundsätzlich bevorzugte Stellung zuteilt. Diese patriarchale Einrichtung der Gesellschaft, welche bis heute massive strukturelle Nachteile für Frauen, inter und trans Personen schafft, muss überwunden und abgeschafft werden. Auch in der wirtschaftlichen und sozialen Organisation schlägt sich dies in Form einer, auf einem patriarchalen Weltbild basierenden, klischeebehafteten Rollenverteilung nieder. Sorgearbeit wird beispielsweise bis heute nicht entsprechend ihrer existenziellen Funktion für die Gesellschaft anerkannt und entsprechend gewürdigt.
Die Befreiung vom Patriarchat kann nur Hand in Hand mit der Überwindung des Kapitalismus geschehen. Doch selbst nach der Überwindung des Kapitalismus kann es patriarchale Strukturen geben, die bekämpft und zerschlagen werden müssen. Dennoch erreichen wir schon heute durch den parallel geführten feministischen Kampf konkrete Verbesserungen.
Wir unterstützen den Kampf für Gerechtigkeit, Gleichheit, Freiheit und Selbstbestimmung aller Geschlechter und Identitäten an der Seite der Betroffenen. Hierbei ist es für uns selbstverständlich, uns nicht an einer binären Geschlechterauffassung zu orientieren.
Um alle Geschlechtsidentitäten mit einzubeziehen, finden wir es wichtig, unsere Sprache inklusiv zu gestalten.
Patriarchale Tendenzen in unseren eigenen Strukturen müssen wir zu jeder Zeit beleuchten und reflektieren, um diesem Verhalten keinen Raum zu geben. Wir fokussieren uns hierbei auf Mackertum und toxische Männlichkeit, da vorallem diese Verhaltensformen patriarchale Strukturen reproduzieren.


Antirassismus

Einer der Kerninhalte faschistischer Ideologie ist die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer ethnischen und/oder kulturellen Merkmale. Menschen werden hierbei in gesellschaftlich konstruierte Kategorien wie Aussehen, Nationalität, Herkunft oder gar „Rasse“ eingeteilt. Angefangen bei Alltagsrassismus, bis hin zur institutionalisierter Diskriminierung in staatlichen Behörden – rassistische Praxis lässt sich überall finden. Auch hierbei handelt es sich um eine weitere Unterdrückungsform, die sich der Kapitalismus zu eigen macht, um die Ausbeutung und Spaltung von Menschen zu legitimieren.
Wir stehen entschieden gegen rassistische Diskriminierung ein und empfinden eine pluralistische, multikulturelle Gesellschaft als erstrebens- und schützenswert. Wir wollen uns nicht nur in Worten, sondern auch in unserer Praxis aktiv mit allen von Rassismus Betroffenen solidarisieren, indem wir diesen zuhören, sichere Räume und eine Plattform bieten.


Antiimperialismus / Internationalismus

Als Internationalist:innen wollen wir den Kapitalismus, als System einer globalen Arbeitsteilung, in seiner weltumspannenden Gesamtheit betrachten und kritisieren. Die internationale Arbeitsteilung führt, in ihrer kapitalistischen Form, zu einer systematischen wirtschaftlichen Benachteiligung des Großteils der Weltbevölkerung und einer massiven Konzentration des gesellschaftlich erzeugten Wohlstands in die Hände einiger weniger, global agierender Konzerne. Die Ausbeutung billiger Arbeitskraft und das Abführen der Profite in die reichen Industrieländer führt zu Wachstum und Verbreitung globaler Armut. Millionen Menschen sind aufgrund dieses Systems dazu gezwungen, ihre Heimat zu verlassen und als Flüchtende den unmenschlichsten Bedingungen ausgesetzt zu sein. Wir fordern die sofortige Beendigung von Abschiebungen und politischer Verfolgung geflüchteter Menschen. Sie sind diejenigen, welche unter diesem System am meisten zu leiden haben. Wir möchten Solidarität mit den Werktätigen aller Länder üben und auf diese ungerechte und ausbeuterische Lage aufmerksam machen. Wir unterstützen Arbeitskämpfe, wie Streiks und gewerkschaftliche Arbeit, um die Produktionsverhältnisse zu Gunsten der werktätigen Gesellschaft umzugestalten. Der Sturz der kapitalistischen Produktionsweise ist der einzige Weg um diesen unmenschlichen Zuständen ein Ende zu bereiten.


Antikapitalismus

Faschismus und faschistische Ideologien sind nichts anderes als die extremste und totalste Form des Kapitalismus. Als die ökonomische Grundlage und Basis jeglicher Form bürgerlicher Gesellschafts- und Herrschaftsform, gilt es für uns Antifaschist:innen auch für die Überwindung der kapitalistischen Produktionsweise einzustehen. Für die gesellschaftliche Mehrheit der Lohnabhängigen, bietet sich im Kapitalismus weder eine gerechte Teilhabe an dem von ihnen produzierten Wohlstand, noch eine angemessene politische Partizipation. Ein bürgerlicher Antifaschismus geht am Ziel vorbei und verkennt das ökonomische Wesen des Faschismus.

Auch die Klimakrise steht symptomatisch für die kapitalistische „Normalität“.
100 Konzerne verantworten mehr als 2 Drittel des globalen CO2-Ausstoß – sie sind die Profiteure des fossilen Kapitalismus, während Milliarden Menschen als Folge der Klimakatastrophe ihre Lebensgrundlage verlieren werden oder bereits verloren haben. Um es allgemeiner auszudrücken: Der Kapitalismus verteilt Profite an wenige und bürdet entstandene ökologische wie soziale Schäden der übrigen Gesellschaft auf, das ist seine Grundfunktion.
Aus diesem Grund weisen wir das unerfüllbare Versprechen eines „grünen“ und „menschlichen“ Kapitalismus entschieden zurück, der Klimakampf kann nur antikapitalistisch geführt und gewonnen werden! Wir solidarisieren uns mit der globalen Klimagerechtigkeitsbewegung und wollen als Antifaschist:innen den Kampf für Klimagerechtigkeit unterstützen.

Des Weiteren sehen wir die Notwendigkeit seiner Verknüpfung mit anderen sozialen Kämpfen.
Wir wollen deshalb aktiv am Klassenkampf teilhaben, für soziale Gerechtigkeit und für eine selbstbestimmte, vom Kapital befreite Gesellschaft eintreten.


Schlusswort

Als OAT Pforzheim stellen wir uns gegen jegliche faschistische Tendenzen wie Rassismus, Sexismus, Antisemitismus, Queerfeindlichkeit, Behindertenfeindlichkeit und jegliche Art der Diskriminierung. Wir erkennen an, dass verschiedene Diskriminierungsformen in Wechselwirkung und Bezug zueinander stehen und gleichzeitig stattfinden können. Die Komplexität dieser Strukturen soll berücksichtigt werden. Wir streben eine Gesellschaft an, in der Hindernisse an der Teilhabe für Gruppen und Individuen abgebaut sind.

Um unseren Ansprüchen gerecht zu werden, ist es notwendig, politische Praxis und theoretische Reflexion miteinander in Einklang zu bringen, um eine unserer sozialen Klasse entsprechende theoretische Basis zu schaffen. Darauf aufbauend wollen wir die richtige Praxis finden und auf die Straße tragen.

Da all die oben formulierten Unterdrückungsformen, nach unserem Verständnis keine Probleme des Systems sind, sondern von diesem strukturell erzeugt werden, müssen wir den Kapitalismus als Ganzes in Frage stellen und bekämpfen. Unser gemeinsames Ziel muss immer der Aufbau einer solidarischen Gesellschaft sein, denn nur in dieser können wir die Freiheit und Gleichstellung aller Menschen erreichen, fernab von Unterdrückung und Diskriminierung.

Das OAT Pforzheim bietet allen Menschen, unabhängig von der eigenen Erfahrung, die sich mit diesem Selbstverständnis identifizieren und antifaschistisch aktiv sein wollen, eine Plattform sich zu engagieren und zu vernetzen.

Da wir uns als Offenes Antifaschistisches Treffen immer politisch weiterbilden und wachsen wollen, werden wir dieses Selbstverständnis immer wieder reflektieren und überarbeiten.

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