Letzten Samstag beteiligten wir uns an der Demonstration gegen den türkischen Einsatz chemischer Waffen in Kurdistan. Die Demonstration wurde von der kurdischen Community in Pforzheim organisiert. Gemeinsam mit 100 Kurd:innen zogen wir durch die Innenstadt von Pforzheim um auf den immer noch währenden Angriff aufmerksam zu machen.

Seit dem April 2021 geht der türkische Staat in den befreiten Bergen Kurdistans mit bestialischen Mitteln gegen die kurdische Befreiungsbewegung vor. Giftgaseinsätze, die das gesamte Nervensystem lähmen, zu Gedächtnisverlust und zu einem Erstickungstod führen sind eine alltägliche Kriegswaffe der Türkei geworden. Ein veröffentlichtes Video vom 18. Oktober zeigt zwei Kämpfer:innen die von solch einem Giftgas betroffen sind und wie Krämpfe ihre Körper durchziehen, bevor sie an den Folgen sterben.
Am 17. Oktober wurden Zahlen veröffentlicht, so seien in den letzten sechs Monaten mindestens 2476-mal verbotene Bomben und chemische Waffen in den Bergen eingesetzt worden.
Der türkische Staat geht mit solchen Mitteln gegen die kurdische Bewegung vor, weil er nicht anders gegen den Widerstand vorgehen kann. Dieser Giftgaseinsatz soll die Kampfmoral und die kurdische Befreiungsbewegung brechen.
Um diese Angriffe nicht unbeantwortet zu lassen gingen nicht nur in Pforzheim viele Menschen vergangenen Samstag auf die Straße. Zu Beginn der Veranstaltung gab es eine kurze Auftaktkundgebung, welche mit einer Demonstration durch Pforzheim endete.
Schon während der Kundgebung merkten wir, dass die Behörden auch in Deutschland unverhältnismäßig gegen die kurdische Bewegung vorgehen. So waren fast genauso viele Bullen wie Teilnehmer:innen vor Ort. Unter Aufsicht des Staatsschutzes wurde immer wieder gefordert, verschiedene Fahnen einzupacken, da diese verboten wären. Unter anderem handelte es sich um YPG und YPJ Fahnen. Auch während der Demonstration wurden verschiedene Demosprüche auf kurdisch untersagt.
Während die Polizei ganz genau hinschaute und immer wieder die Demonstration aufgrund von „Vermummung“ filmte, konnten am Rande der Demonstration türkische Faschist:innen ungestraft den verbotenen Gruß der „Grauen Wölfe“ zeigen.
Hier wurde wieder deutlich, auf welcher Seite der deutsche Staat steht. Die Regierung buckelt nach wie vor vor Erdoğan und setzt seine Forderungen, gegen die kurdische Bewegung vorzugehen, durch.
Wir als OAT stehen weiterhin solidarisch hinter unseren kurdischen Genoss:innen und werden sie auch in Zukunft bei ihren Veranstaltungen und in ihrem Kampf unterstützen!
BİJÎ BERXWEDANA ROJAVA!




